Archiv der Kategorie: Pressemitteilung

Stuttgart führt Gemeinwohl-Ökonomie ein und gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Berlin/Stuttgart, 8. Dezember 2021. Stuttgart erhält den Deutschen Nachhaltigkeitspreis und ist damit Deutschlands nachhaltigste Großstadt. In der Begründung der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis werden neben Fortschritten bei Energie und Klimaschutz die Pionierarbeit im Bereich der Gemeinwohl-Ökonomie genannt.

„Wir gratulieren der Stadt Stuttgart zu dieser großartigen Auszeichnung. Ganz besonders freut uns, dass die Jury explizit Stuttgarts Engagement im Bereich der Gemeinwohl-Ökonomie würdigt“, erklärt Alssandra Hensel, Geschäftsführerin des Gemeinwohl-Ökonomie Baden- Württemberg e.V.

Stuttgart ließ zuletzt vier seiner städtischen Betriebe nach den Kriterien der Gemeinwohl-Ökonomie prüfen. Die zusätzlich zur Finanzbilanz erstellte Gemeinwohl-Bilanz erfasst, inwieweit Personen, Gemeinden, Firmen oder Institutionen dem Gemeinwohl dienen. Zentrale Säulen der Gemeinwohl-Bilanz sind Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit sowie demokratische Mitbestimmung. Mit dem Förderprogramm “Nachhaltig fit für morgen” will Stuttgart auch privatwirtschaftlichen Unternehmen den Einstieg in die Gemeinwohl-Bilanz eröffnen.

Immer mehr Städte und Kommunen erkennen die großen Chancen einer Gemeinwohl-Bilanz für sich. So wurden im Kreis Höxter mit Steinheim, Brakel und Willebadessen gleich drei Kommunen Gemeinwohl-bilanziert. Kirchanschöring in Bayern und Marburg in Hessen tun es ihnen gleich. Die Stadt Münster richtet sich ebenfalls in Richtung Gemeinwohl-Ökonomie aus. Die Bürgermeister der Gemeinden Breklum, Bordelum und Klixbüll stellten nach dem Bilanzierungsprozess fest, dass die Gemeinwohl-Bilanz ein hervorragend geeignetes Instrument zur Erfüllung der Sustainable Development Goals, 17 Ziele für Nachhaltigkeit der UN sei.

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Unsere Vision für Karlsruhe: Pressekonferenz des Klimabündnis zum Karlsruher Haushalt 2021

Am 24. November 2020 hat das Klimabündnis Karlsruhe eine Pressekonferenz zum Thema Klimaschutzkonzept im Karlsruher Haushaltsplan für 2021 veranstaltet.

Die Zeit des Aufschiebens muss vorbei sein! Das Klimabündnis Karlsruhe ruft den Gemeinderat auf, das im April beschlossene Klimaschutzkonzept 2021 ohne Abstriche und konsequent umzusetzen. Der Haushaltsentwurf der Verwaltung muss dringend nachgebessert werden! Denn von den 50 Mio. €, die vom Gemeinderat dieses Jahr als Startsumme für das Klimaschutzkonzept (KSK) verabschiedet wurde, werden nicht einmal 20 Mio. € realisiert. […]

Als Mitglied stehen wir voll hinter den vom Klimabündnis Karlsruhe aus Anlass der aktuellen Haushaltsdebatte verabschiedeten Forderungen Für ein gutes Leben in Karlsruhe: Klimaschutz.Gemeinsam.Jetzt.

Die BNN, der SWR und KA-News waren vertreten, Baden TV berichtet.

Außerdem gab es bei der Pressekonferenz noch weitere Redebeiträge von verschiedenen Mitgliedsorganisationen:

Das Klimakollektiv Karlsruhe und die GWÖ Karlsruhe haben auch Videobotschaften verfasst:

PRESSEMITTEILUNG: Gemeinwohl-Bilanzen in Karlsruhe für eine nachhaltige, ökologische und soziale Wirtschaft

Interfraktioneller Antrag von GRÜNE, SPD, DIE LINKE im Karlsruher Gemeinderat

Wir begrüßen es, dass am Dienstag, 30. Juni 2020 über den Antrag Gemeinwohl-
Bilanzen für eine nachhaltige, ökologische und soziale Wirtschaft beispielhaft für eine städtische Gesellschaft und ein städtisches Amt erstellen
im Karlsruher Gemeinderat entschieden wird – auch wenn wir uns ein stärkeres Zeichen gewünscht hätten.

Unser derzeitiges Wirtschaftssystem führt mit seiner Ausrichtung auf grenzenloses Wachstum zu sozialer Ungleichheit, Unzufriedenheit und der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Die Gemeinwohl-Bilanzierung setzt demgegenüber die Ausrichtung am Gemeinwohl an die erste Stelle. Der Wiederaufbau der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie wird damit in Richtung sozialer Ausgleich, Nachhaltigkeit, Krisensicherheit und Klimaschutz geprägt.

Aktuell wird die Wirtschaftsleistung von Staaten und Unternehmen allein anhand monetärer Kriterien bewertet. Werte wie Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung bleiben dabei unberücksichtigt.
Die Gemeinwohl-Ökonomie liefert mit der Gemeinwohl-Bilanz ein wertvolles Instrument, um diese Aspekte unternehmerischen Handelns zu bewerten und, in einem zweiten Schritt, Anreize für umfassend ethisches Handeln zu schaffen.

Karlsruhe hat jetzt die Möglichkeit, anderen Städten auf dem Weg des Transformationsprozesses hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Verwaltung zu folgen und den öffentlichen Dienst für Bürger*innen und Arbeitnehmer*innen attraktiver zu gestalten.

Den Antrag um ein Jahr zurückzustellen wäre das absolut falsche Signal. Die Krisen, unter denen wir leiden werden unter anderem durch falsche wirtschaftliche Anreize erzeugt oder verstärkt. In Zukunft muss viel öffentliches Geld in die Hand genommen werden, daher ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um nicht am falschen Ende zu sparen und die weichen für eine nachhaltige Wirtschaft zu stellen.
Dies nehmen wir zum Anlass, uns dafür einzusetzen, dass weitere städtische Gesellschaften und Ämter Gemeinwohl-bilanziert werden.

Pressemitteilung als Download
Interfraktioneller Antrag von GRÜNE, SPD, DIE LINKE
Stellungnahme zum interfraktionellen Antrag